Posingtipps für Eure Hochzeitsfotos

So seht Ihr auf Bildern am besten aus!

Wenn Ihr heiraten möchtet, dann werdet Ihr wahrscheinlich einen professionellen Fotografen engagieren und erwartet, dass er sich auch für das Posing verantwortlich zeichnet. Ich spreche aus eigener Erfahrung: Viel zu selten achten Fotografen darauf, dass Ihr selbst bei den einfachsten Tätigkeiten, wie dem Anziehen des Brautkleides oder beim Gehen, eine gute Haltung bewahrt. Die Hände und Arme sollten gut platziert sein, damit die Bilder eine Dynamik bekommen, die schöne Fotos ausmacht.

Als Fotograf und Künstler ist es mir jedoch nicht egal, wie Ihr auf Euren Fotos wirkt. Hochzeitsposen können vielseitig sein – emotional, sensibel, originell, verträumt, leidenschaftlich, authentisch. Ganz gleich, welches Motiv Ihr einfangen wollt, einige kleine Grundlagen des Posierens solltet Ihr kennen, um optimal auf den Fotos rüberzukommen.

Die wichtigste Regel: Wählt Euren Fotografen mit Sorgfalt

Gegenseitige Sympathie und ein Umfeld, in dem Ihr Euch wohlfühlt, sind genauso wichtig wie eine hochwertige Ausrüstung, Fachwissen, Kreativität, Talent und die Kommunikation zwischen Euch und dem Fotografen.

• Achtet darauf, dass das Körpergewicht leicht auf ein Bein verlagert wird, um eine asymmetrische, dynamische Pose zu erzeugen – eine Technik, die oft von Models genutzt wird, um natürlicher zu wirken.

Anwinkeln der Gelenke

• Durchgestreckte Gelenke wirken steif und unnatürlich. Eine leichte Beugung sorgt für entspannte, fließende Bewegungen und eine organische Haltung.

• Beugt Ellenbogen, Knie und Handgelenke leicht, um das Bild weicher und harmonischer zu gestalten. Dies hilft, unnötige Starre zu vermeiden und sorgt für eine natürliche Körperspannung.

• Haltet die Ellenbogen leicht vom Körper weg – das schafft Raum und verleiht dem Bild mehr Dynamik. Zu eng angelegte Arme lassen den Oberkörper gedrungen wirken.

• Achtet darauf, dass Finger nicht zu gestreckt oder komplett abgeknickt sind. Die Hände sollten in einer natürlichen Position entspannen, mit leicht geschwungenen Fingern.

• Die Winkel sollten fließend und variabel sein – rechte Winkel vermeiden, da sie unnatürlich wirken. Idealerweise befinden sich Hand- und Armgelenke in weichen Kurven, die Bewegung suggerieren.

Posen der Hände

• Damenhände sollten weich und natürlich fallen. Die Finger sollten nicht komplett aneinanderliegen, sondern eine sanfte Spreizung aufweisen, um Leichtigkeit zu vermitteln. Dabei ist es wichtig, dass sie nicht überstreckt oder gekrümmt sind, sondern entspannt bleiben.

• Männerhände sollten entspannt, aber definiert wirken. Eine leichte Krümmung der Finger sorgt für eine natürliche Haltung, die weder verkrampft noch kraftlos wirkt. Das sanfte Ablegen einer Hand auf einer Oberfläche oder das lässige Einstecken eines Daumens in die Hosentasche kann für eine markante, aber ungezwungene Wirkung sorgen.

• Hände sind ein wesentliches gestalterisches Element in Bildern. Sie können bewusst eingesetzt werden, um Accessoires wie den Brautstrauß, die Krawatte oder das Kleid zu betonen. Besonders bei Paarfotos ist es vorteilhaft, wenn sich die Hände der Partner sanft berühren, da dies eine emotionale Verbindung signalisiert.

• Achtet darauf, sogenannte „Geisterhände“ zu vermeiden – Hände, die im Bild ohne sichtbaren Bezug zum Körper erscheinen. Jede Hand sollte eine erkennbare Funktion haben, sei es eine Berührung, ein gestützter Halt oder das Halten eines Gegenstands.

Kopf- und Armhaltung

• Eine leichte Kopfneigung zur höheren Schulter hin verleiht dem Bild eine weiche, elegante Wirkung. Zu starkes Neigen oder ein seitlich gekipptes Kinn kann jedoch unnatürlich oder unausgeglichen wirken.

• Achtet darauf, dass die Schultern entspannt bleiben. Hochgezogene Schultern wirken nicht nur angespannt, sondern verkürzen optisch den Hals, was weniger vorteilhaft ist.

• Die Arme sollten nicht einfach nur herabhängen, sondern bewusst in das Bild integriert werden. Eine Hand kann zart am eigenen Körper ruhen, etwa an der Hüfte oder am Kleid, um Haltung und Form zu betonen.

• Berührungen zwischen den Partnern sind ein entscheidender Aspekt bei Paarfotos. Eine sanfte Berührung am Arm oder Rücken vermittelt Nähe und Emotionen.

• Männer können eine selbstbewusste Pose erreichen, indem sie einen Arm leicht anwinkeln oder in eine Hosentasche legen. Dies vermittelt eine entspannte, aber stilvolle Körperhaltung.

• Vermeidet es, die Arme direkt am Körper anzulegen – das lässt sie optisch breiter erscheinen. Ein leichter Abstand zwischen Armen und Körper sorgt für eine schlankere Silhouette.

Emotionen sichtbar machen

• Authentizität ist der Schlüssel! Ein gezwungenes Lächeln fällt auf.
• Nutzt echte Momente: Flüstert Euch etwas ins Ohr, lacht über Insider-Witze oder erinnert Euch an gemeinsame Erlebnisse – so entstehen lebendige, echte Emotionen.
• Blickkontakt zwischen Euch ist oft stärker als das starre Schauen in die Kamera. Eine sanfte Berührung, ein liebevoller Blick oder ein leises Lachen können eine intime Atmosphäre erzeugen.
• Lächeln ist nicht gleich Lächeln: Achtet darauf, dass nicht nur der Mund lächelt, sondern auch die Augen. Ein echtes Lächeln spiegelt sich immer in der Mimik wider.

Bewegte Bilder & das Küssen

• Beim Gehen leicht überkreuzen, anstatt nebeneinander zu marschieren – das sorgt für eine elegante, fließende Bewegung.

• Der „Nasen-Kuss“ kann besonders charmant sein – eine sanfte Berührung der Nasen sorgt für Nähe und eine natürliche Pose.

• Während des Küssens sollten die Lippen sanft aufeinander treffen, ohne zu viel Druck – so sieht der Moment zärtlich aus.

Gruppenfotos – die richtige Dynamik schaffen

• Achtet darauf, dass zwischen den Personen Verbindungen bestehen – eine sanfte Berührung oder ein aufmerksamer Blick sorgt für Harmonie.

• Unterschiedliche Höhen und dynamische Körperhaltungen schaffen ein lebendigeres Bild.

• Statt starrer Reihen kann eine leichte Versetzung für Natürlichkeit und Tiefe im Bild sorgen.

Fazit

Eure Hochzeitsfotos sind nicht nur Momentaufnahmen, sondern Erinnerungen für die Ewigkeit. Eine gute Haltung, harmonische Posen und echte Emotionen machen den entscheidenden Unterschied. Achtet auf eine entspannte Körperspannung, sanfte Berührungen und natürliche Interaktionen, um auf den Bildern authentisch und stilvoll zu wirken. Probiert verschiedene Posen aus und verlasst Euch auf Euren Fotografen – je wohler Ihr Euch fühlt, desto schöner werden die Fotos.

Wenn Ihr mehr über das perfekte Posing erfahren möchtet, besucht meinen Workshop „gestellt[UN]gestellt“, in dem Ihr lernt, Euch selbstbewusst und natürlich vor der Kamera zu präsentieren.

Ich freue mich darauf, Eure schönsten Momente festzuhalten!

Euer Brian Lorenzo