In den letzten Jahren hat sich ein Trend im Bereich der Bücher für Lebenshilfe abgezeichnet, der neue Wege im Umgang mit den zwischenmenschlichen Beziehungen geht. War es früher hauptsächlich eine Lebenshilfe die gestrauchelten Persönlichkeiten neuen Mut und Beziehungsgeschädigten Unterstützung zum Überwinden von  persönlichen Kriesen gab, so kommen in den letzten Jahren immer wieder neue Bücher auf den Markt, die eine gezielte Persölichkeitsentwicklung unterstützen wollen.

Zuletzt ist mir das neue Buch in der Reihe der perfekten Masche aufgefallen, „Der perfekte Onlineverführer“  von Axel Fröhlich, Henning Wiechers und Oliver Kuhn. Mein Ein-, einige Frauen behaupten hartnäckig mein Ab-, stieg in die Welt der Flirtmeister und deren moralisch entrüstete Zweifler, begann mit dem Buch von Neil Straus „The Game / Die perfekte Masche“. Eigentlich als autobiografischer Roman gedacht, stieß er für mich einer Tür zu einer bereits geahnten, aber in dieser Klarheit nie verstandenen Tatsache auf.

Zwischenmenschliche Kommunikation folgt nicht nur nachvollziehbaren Strukturen, vielmehr ist das Wissen um diese Abläufe im Alltag anwendbar und dort nirgendwo besser, als beim Umgang mit Frauen. Der Roman machte mich neugierig auf eine Welt, die ich bisher immer nur angekratzt hatte, eine Welt in der ich selbstbewusst der sein kann, der ich bin und gerade deshalb Erfolg bei Frauen habe.  Mittlerweise tummeln sich eine Menge Ratgeber auf dem Markt der Zielgruppe: „Single Ü30“, nicht mehr die hippen Singles in den Zwanzigern sind Trend.

Über 7 Millionen Menschen bevölkern Online-Dating-Börsen und suchen Monat für Monat nach neuen Kontakten über das Internet, dabei reicht die Bandbreite der gesuchten Unternehmungen vom anonymen Chatten über gemeinsame sportliche Aktivitäten bis hin zu schnellen unverbindlichen Sex oder einer Hochzeit.  Doch wie alles im Leben hat auch die Onlinepartnersuche mehr als einen Haken. Rund 2500 Dating-Portale bieten ein breites Spektrum an Suchmöglichkeiten und eine noch größere Auswahl an potenziellen Gesprächspartnern. Alle nur einen Klick weit entfernt und alle sofort verfügbar. Trotz dieser mannigfaltigen Möglichkeiten ist der Frustrationquotient bei vielen Männern und Frauen extrem hoch.  So wurde es höchste Zeit, dass auch auf diesem neuen Gebiet der zwischenmenschlichen Kommunikation, Ratgeber die Orientierung erleichtern und über die absoluten No-Go´s informieren.

Wie im wahren Leben klagen viele Frauen über die Ideenlosigkeit der Männer und die Männer über die Oberflächlichkeit der Frauen im Onlinegewirr.  In vielen Foren beschweren sich die Männer, dass sie tausende von Nachrichten an verführerische Frauen versenden und keine einzige dieser Grazien antwortet und ebenso viele Frauen lachen über unaufgefordert versandte Genitalfotos.  Im Internet gibt es immer wieder Foren in denen über diese Tatsache der Nebenwirkungen von Onlineprofilen geplauscht wird.

Ich habe mich, rein aus wissenschaftlichen Zwecken, scherzenshalber mal auf schöne Frau in ein Flirtportal eingelockt. Eine Freundin opferte sich und gab mir ein paar nicht aussagekräftige und trotzdem schöne Fotos. Ein bisschen Spitze, ein nacktes Bein und schon nach drei Stunden hatte ich die Wahl, zwischen mehr als 15 nackten Männern, Parkplatztreffen und einer Vielzahl von nichtssagenden „Hallos“, und „Hi´s“. Ich kann jede Frau verstehen, die auf diese Erstkontaktaufnahme nicht antwortet und es erklärt warum sich rund ein Drittel aller Männer nach 3 Monaten von Datingportalen abmelden und zur nächsten Kontaktbörse wandern.

Eine Frau kann sich jedoch in der realen Welt maximal von einem Mann abwenden, hat sie in der virtuellen Welt die Magie, nicht passende Bewerber kurzerhand verschwinden zu lassen. Simpel ausgedrückt, sie gibt sein Profil in die Ignorieren-Liste ein, einmal auf dieser Verliererliste gibt es keinen weiteren Versuch.  „Der perfekte Onlineverführer“  hat auf rund 200 Seiten zusammengefasst, was Männer im Internet erfolgreich macht und welche Fettnäpfe man(n) umrunden sollte und von diesen Fettnäpfen gibt es eine ganze Menge.  Schon bei der Auswahl der Lockation gibt es wie in der Realität, eine Vielzahl von Möglichkeiten, Kontaktbörse oder Partnervermittlung, kostenlos oder elitär, Großraumdisco oder Separee, Sex ohne Umschweife oder keuscher Kirchenchor.

Die Richtige zu finden, setzt immer voraus, auch an der entsprechenden Stelle zu suchen.  Bei den meisten Plattformen erstellen die Nutzer und Nutzerinnen selbst ihr Profil und können wie im Joyclub oft auch einen automatischen Textgenerator dazu verwenden. So ergeben sich dann schnell spannende Persönlichkeitsbeschreibungen, wie zum Beispiel diese:

„Ich bin immer ehrlich und reinlich.
Ich bin ungemein warmherzig und herzlich.
Ich bin auch leidenschaftlich und gefühlvoll.
Ich liebe und lebe Zärtlichkeit.
Ich bin auch ein sehr kontaktfreudiger und sehr feinfühliger Mensch.
Ich probiere gern neue Dinge aus.
Ich möchte auf eine Zigarette danach nicht verzichten.“

Wer möchte nicht eine Persönlichkeit nach Schema F kennenlernen?

Während bei „seriösen“  Zeitungsinseraten selten ein Foto neben der Annonce verwendet wird, ist es beim Onlinedating genau umgekehrt. Hat man ohne Foto 50 Besucher im Monat auf seinem Profil, so können es mit dem richtigen Bild gerne 50 Profilzugriffe in der Stunde sein. Natürlich hat nicht jeder Mann das Aussehen von Brad Pitt oder Georg Clooney, doch viel zu häufig sehe ich auf Singleprofilen Fotos die niemand ins Familienallbum einkleben würde.

Zerknitterte Bierdosen auf dem Stubentisch neben einem Nippelgepiersten Mann in Lederdress oder auch gerne die Diddelmaussammlung auf der Wohnzimmercouch werden dort präsentiert.  Diese Nachlässigkeiten scheinen auf den ersten Blick nicht wirklich schlimm zu sein, doch der Flirtmarkt im Internet verzeiht solche Ausrutscher nicht so schnell.  Männer und Frauen müssen in ihren Profilen keine Modelfotos haben. Ein uninspiriertes Profil mit Modelfotos hat weit weniger Chancen auf positive Resonanz, als ein Durchschnittsbild mit einem Profil, dass Interesse auf Mehr entflammt.  Richtig problematisch wird es jedoch erst, wenn es um reale Kontakte geht, denn obwohl  nicht hinter jedem Profil auch eine Person mit dem versprochenen Geschlecht am PC sitzt, sind die meisten der User/innen auch auf der Suche nach einem Date.

Wie bei jedem Ratgeber so wird es auch bei dem Buch „Der perfekte Onlineverführer“ viele Menschen geben, die der Ansicht sind, dass sie einen Ratgeber nicht nötig hätten.
Doch allen anderen kann ich versichern, dass das die Lektüre des Buches auf jeden Fall mehr als einen interessanten Ansatzpunkt für die Suche nach dem perfekten Date Online bietet.
In acht Kapiteln wird Schritt für Schritt, vom richtigen Profil-Motto bis zum Offlinedate, das richtige Rüstzeug gegeben, um sich im Online-Dickicht die eine oder andere Liane zu schnappen.

Mein Fazit: „Unbedingt lesen und unbedingt ausprobieren.“

Brian Lorenzo

(in Auftrag des Po-Magazins)

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